Ähnlich wie in anderen Bundesländern versucht auch die Thüringer Landesregierung aktuell für neuankommende Geflüchtete weitere Unterkünfte bereitzustellen. Verschiedene Standorte sind dazu seit Wochen im Gespräch. Neben den Demonstrationen einer dubiosen von Neonazis angeführten Bürgerinitiative in Greiz gegen eine dortige Unterkunft sprießen aktuell auch anderswo entsprechende Proteste aus dem Boden, wo Unterkünfte vor kurzem entstanden oder derzeit geplant sind. Zum Beispiel in Beichlingen bei Sömmerda. Auch ein ehemaliges Ferienlager in Katzhütte gilt als weiterer Standort mit 50 Betten, aktuell laufen dort Instandsetzungsarbeiten. Bereits 2010 wurde eine Unterkunft in Katzhütte wegen der unhaltbaren Zustände und erst nach massiven Protesten von Flüchtlingen und Sympathisanten geschlossen. Die Bürger_innen in Katzhütte waren zumindest nach der ersten Gemeinderatssitzung im November 2013 zum Thema neues Flüchtlingsheim wesentlich aufgeschlossener als anderswo. Aktuell versuchen auch Neonazis und Gegner aus bürgerlichen Kreisen gegen das Heim mit rassistischen Ressentiments mobil zu machen. Eine entsprechende Facebook-Gruppe „Kein Asylantenheim in Katzhütte“ sammelte innerhalb kurzer Zeit bereits über 250 Anhänger online. Weitere Versuche von rechts Stimmung gegen die neue Unterkunft in Katzhütte zu machen finden sich bei der Thüringer NPD, bei der Neonazi-Gruppe „Freies Netz Saalfeld“ und bei der neu gegründeten Seite „Rennsteiglichter“, welche dem Anschein nach von dem selben Neonazi betrieben wird, der auch die Solidaritätskampagne für den mutmaßlichen NSU-Helfer Wohlleben initiert hat. Diese Entwicklung gilt es wachsam im Auge zu behalten, wir werden in Kürze weiteres berichten.