Verdacht der Manipulation bei Akten des NSU-Untersuchungsausschusses

Der mdr meldete, dass über hundert, von der Polizei per Telekommunikationsüberwachung abgefangene SMS des mutmaßlichen NSU-Unterstützers Jan Werner in den Zielfahndungsakten fehlen. Die SMS betreffen einen entscheidenden Zeitraum der Fahndung nach dem untergetauchten NSU-Kerntrio. Dazu erklärt Katharina König, Obfrau der Fraktion DIE LINKE im Thüringer NSU-Untersuchungsausschuss:

„Offene Fragen zu den Fahndungsmaßnahmen sind ohnehin einer der anstehenden, noch zu bearbeitenden Komplexe im NSU-Untersuchungsausschuss. Angesichts der Meldung des mdr erscheint es jedoch nötig, nun zeitnah die damals an der Überwachungsmaßnahme und Fahndung beteiligten Beamten im Untersuchungsausschuss als Zeugen zu laden.“

König weist darauf hin, dass weitere SMS in den Akten der Zielfahndung fehlen. „Betroffen sind mindestens zwei TKÜ-Maßnahmen, die sich gegen Jan Werner sowie einen weiteren mutmaßlichen NSU-Unterstützer richteten.“

Besonders auffällig dabei sei, dass nicht nur bei Werner die SMS des 26. August 1998 fehlen. „Im August 1998 versuchten Unterstützer, Waffen für die untergetauchten Böhnhardt, Mundlos und Zschäpe zu organisieren. Dass von einem der entscheidenden Tage, dem 26. August 1998, von mehreren mutmaßlichen NSU-Unterstützern die abgefangenen SMS nicht mehr in den Akten vorhanden sind, legt den Verdacht der bewussten Verschleierung und Manipulation der Akten nahe.“

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