Instrumentalisierung sozialer Netzwerke durch Neonazis

„Neonazis nutzen auch in Thüringen immer stärker soziale Netzwerke im Internet, wie facebook oder StudiVZ, um für ihre menschenverachtende Ideologie zu werben“, sagt Katharina König, Sprecherin für Jugendpolitik der Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag.

Beispielsweise werbe die rechtsextreme NPD über facebook offen für eine Demonstration am 10. September in Eisenach. „Die NPD gibt sich seriös, aber von dieser Veranstaltungsseite ausgehend braucht es nur wenige Klicks, um auf verbotene Neonazi-Symbole zu stoßen“, so König.

Auch die sogenannten „Freien Kameradschaften“ aus Thüringen sind bei facebook vertreten. Die „Autonomen Nationalisten Nordthüringen“ haben bei dem Netzwerk über 450 Freunde mit Namen wie „Wotans Krieger“, „Weisser Jäger“ oder „Marco der Menschenhasser“.

Eine Profilseite zum Neonazikonzert „Rock für Deutschland“, das am 6. August zum wiederholten Mal in Gera stattfinden soll, hat sogar über 1.200 Anhänger.

Andere Seiten, die von Neonazis gegründet wurden und sich bürgernah geben, haben sogar bis zu 35.000 Unterstützer. Ein Beispiel dafür ist die NPD-Kampagne „Keine Gnade für Kinderschänder“.

Angesichts der rasanten Zunahme rechtsextremer Internet-Inhalte ruft König zur Achtsamkeit auf: „In allen Bereichen, in denen Menschen miteinander in Kontakt treten, darf kein Platz für Fremdenhass und Menschenfeindlichkeit sein. Dies trifft auch auf soziale Netzwerke im Internet zu“, so König.

„Unterstützung, die Neonazis im virtuellen Raum erfahren, ist für sie auch eine Bestätigung für die Durchsetzung ihrer ganz realen antidemokratischen Ziele“, warnt die Abgeordnete.

Beginne damit, deinen Suchbegriff oben einzugeben und drücke Enter für die Suche. Drücke ESC, um abzubrechen.

Zurück nach oben