Polizei verhindert Brandanschlag durch Neonazis

Die Polizei hat anscheinend einen Neonazi-Brandanschlag auf die Landtagsabgeordnete Katharina König (Die ) verhindert. Bereits im Juli sollen zwei Männer und eine Frau aus der rechtsextremen Szene einen Anschlag auf einen von der Abgeordneten häufig genutzten Bus geplant haben, bestätigte die Staatsanwaltschaft Gera. Auch die Razzia vom vergangenen Wochenende, bei der das „Braune Haus“ in Gera durchsucht wurde, stand in Zusammenhang mit den Ermittlungen.

Die drei Personen sollen einem Bericht des MDR zufolge einer militanten rechtsextremen Zelle aus dem Raum -Pößneck-Jena angehören. Mit Brandbeschleunigern hatten sie offenbar vor, einen Bus, den die Landtagsabgeordnete Katharina König häufig nutzt, in Brand zu setzen. Die Saalfelder Polizei konnte dies jedoch rechtzeitig verhindern. Die drei Verdächtigen seien gestellt worden – neben dem Brandbeschleuniger seien auch Sturmhauben und Schutzhandschuhe gefunden worden. Als Grund für den versuchten Anschlag auf die Linken-Abgeordnete gaben die Ermittler an, dass man in Neonazi-Kreisen der Frau offenbar die Schuld für mehrere gewaltsame Übergriffe von Links- auf Rechtsextremisten gebe. Nach dem „Rock für Deutschland“ sei es in Jena und Pößneck zu vermehrten Angriffen gekommen.

Am vergangenen Sonntag durchsuchte die Polizei auch das sogenannte Braune Haus in Jena. Früher diente es dem NPD-Kreisverband als Geschäftsstelle, heute wird es vor allem als Neonazi-Treff genutzt. Erst jetzt wurde bekannt, dass die Durchsuchung im Zusammenhang mit den Verdächtigen steht. Sie hätten sich, auf dem Rückweg von einem Kameradschaftsabend, in dem Haus mit zwei weiteren Angehörigen der Neonaziszene getroffen, berichtet der MDR. Da in einem abgehörten Telefongespräch unter anderem von „C4“ und „Gebrauchsanleitung“ die Rede war, durchsuchten Beamte das Gebäude. Sprengstoff konnte jedoch nicht gefunden werden.

Erst kürzlich wurde ein 19-jähriger Neonazi festgenommen, der am 1. Mai in Berlin offenbar ein Anschlag verüben wollte. Bei einer Kontrolle warf der Neonazi neun selbst gebastelte Sprengsätze, die zum Teil mit Scherben versetzt waren, weg und flüchtete. Die Polizei konnte ihn jedoch ausfindig machen und nahm den jungen Mann am 1. September in Aachen fest. Er gehört der als besonders aggressiv geltenden Gruppe „Kameradschaft Aachener Land“ an.

Gegen einen weiteren mutmaßlichen Bombenbauer aus der rechtsextremen Szene hat die Lörracher Staatsanwaltschaft Anklage erhoben. Der 23-Jährige wurde im August vergangenen Jahres festgenommen, nachdem bei der Staatsanwaltschaft eine anonyme Anzeige einging. Er soll einen Anschlag gegen linke Aktivisten geplant haben.

Quelle: Oliver Cruzcampo  Endstation Rechts

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