Schwarz und Weiss

Schwarz und Weiß

Israel hat den Durchbruch der Gaza-Blockade durch 6 Schiffe der „Free-Gaza-Solidaritätsflotte“ verhindert. Dabei wurde seitens Israel internationales Seerecht gebrochen. Mehrere Menschen sind durch die israelische Armee getötet wurden.
Kritisiert wird der Bruch des internationalen Seerechts, kritisiert wird der Tod mehrerer Menschen.
Zu Recht.

Tausende demonstrieren – in Deutschland, Österreich, der Türkei, Frankreich, England, weltweit. Sie demonstrieren gegen das Vorgehen Israels. Sie demonstrieren für „die Hilfsflotte“, die nur „friedliche Absichten“ verfolgte,  für „die Friedensaktivisten“, welche die Blockade des Gazastreifens „friedlich“ durchbrechen wollten.
Die alleinige Schuld schnell zugewiesen, werden Konsequenzen gefordert: „Wach auf Hitler“ ist dabei bisheriger Höhepunkt.
„Es lebe der Widerstand der arabischen Völker gegen die faschistischen Besatzer“, so ein Redner auf der „Free Gaza“   Demonstration am 01. Juni in Berlin, umschwenkt von türkischen und palästinensischen Fahnen aber auch von Fahnen des SDAJ und der Partei DIE LINKE. Abgerundet mit „Allahu Akbar“-Rufen und ergänzt durch „Tod, Tod, Israel“ demonstrieren sie gemeinsam: „Friedfertige“, sich mit der „friedlichen“ „Free-Gaza-Solidaritätsflotte“ Solidarisierende.
„Friedlich“.
„Friedlich“, wie diejenigen Aktivisten der „Mavi Marmara“, welche bereits im Vorfeld der „Free-Gaza-Solidaritätsflotte“ erklärten, als Märtyrer sterben zu wollen?
Uninteressant, da der Bewertung zuwiderlaufend, sind die Angriffe der „Friedensaktivisten“ auf israelische Soldaten, welche die „Mavi Marmara“ enterten. Uninteressant ebenso die den Schüssen vorausgehende Geiselnahme israelischer Soldaten, welche – teils schwer verletzt – von „Friedensaktivisten“ des benannten Schiffes auf untere Decks verbracht wurden.
Interessant allerdings, welche Medien dies berichten: die Hürriyet sowie Al Jazeera. In diesem Fall wohl die Glaubwürdigsten.
Ebenso glaubwürdig, wie Ismail Haniya,  Regierungschef der Hamas, welcher bereits im Vorfeld erklärte: „Wenn die Schiffe Gaza erreichen, ist das ein Sieg – und wenn sie von den Zionisten terrorisiert werden, ist das ebenfalls ein Sieg.“
Hoffentlich kein Sieg bis zum Ende.

Ein Kommentar von Katharina König

erschienen in der UNZ vom 16. Juni 2010 (www.unz.de)

(UNSERE NEUE ZEITUNG – DIE LINKE ZEITUNG FÜR POLITIK, ARBEIT, SOZIALES UND KULTURELLES IN THÜRINGEN)

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